Heute möchte ich dir die Frauenberatungsstelle in Magdeburg und deren wichtige Arbeit vorstellen. Mit der Frauenberatungsstelle bzw. mit Cathrin arbeite ich bereits seit einiger Zeit punktuell zusammen. Ich schätze den persönlichen Kontakt und die Arbeit der Beratungsstelle sehr.
Im Interview: Die Frauenberatungsstelle in Magdeburg
Für das Interview habe ich Cathrin gebeten ihre Arbeit und die Frauenberatungsstelle einmal vorzustellen.
Frauenberatungsstellen und die Mitarbeiterinnen leisten ganz wichtige und notwendige Aufgaben. Danke an dieser Stelle für den spannenden Einblick in deine Arbeit bzw. die Arbeit der Frauenberatungsstelle.
1. Bitte stelle dich und die Beratungsstelle kurz vor.
Die Frauenberatungsstelle gehört zum Frauen- und Kinderschutzhaus Magdeburg, unter Trägerschaft des Rückenwind e.V. Bernburg. Besonderheit dieser Beratungsstelle liegt zum einem daran, dass die Beratungsstelle über extra Räumlichkeiten verfügt und zum anderen sich meine Stelle vor allem der Beratung für Frauen und Mädchen mit Behinderung widmet.
Als zweiköpfiges Beratungsteam bieten wir Frauen, Hilfe und Unterstützung, die von häuslicher Gewalt bedroht oder betroffen sind an. Seit 2016 sind wir zu zweit für diesen Bereich zuständig.
Bisher waren meine vorherigen Tätigkeiten ähnlich parteilich, feministisch orientiert.
2. Was sind die Aufgabenfelder der Frauenberatungsstelle?
Das Beratungsangebot richtet sich an Frauen, Frauen mit Beeinträchtigungen, Mädchen, Angehörigen und Fachkräften. Die Beratung ist vertraulich, kostenlos und auf Wunsch anonym. Wir beraten, unterstützen und vermitteln bei häuslicher Gewalt und Stalking, sowie zu Möglichkeiten des Gewaltschutzes. Auch beraten wir Frauen mit Beeinträchtigungen, die von institutioneller Gewalt betroffen sind. Wir begleiten bei Behördengängen, zu Ämtern, zur Polizei und zum Gericht … Vor allem stabilisieren wir die Zuberatenden und schauen gemeinsam welche Möglichkeiten sie haben und welchen Weg sie gehen können/ wollen.
3. Wo siehst du Herausforderungen?
Herausforderungen sind in diesem Bereich so unterschiedlich wie Frau selbst. Das kann „einfach“ eine Sprachbarriere sein, wo eine geeignete Dolmetscherin fehlt, oder Beschlüsse von Amtswegen, denen Frau ausgesetzt ist. Viele Frauen wissen oftmals gar nicht um diese Unterstützungsangebote. Frauen mit Behinderung, welche deutlich häufiger von Gewalt und Übergriffen betroffen sind, haben jedoch eine höhere Barriere solche Angebote warzunehmen. Fehlendes Wissen dieser Hilfe, sowie fehlendes Wissen über eigene Grenzen sind nur zwei der vielseitigen Barrieren.
4. Dein persönliches Highlight?
Ist, wenn Frau mit etwas weniger Gepäck und einer Perspektive aus der Beratung geht. Und der WENDO Kurs 🙂 Frauen ihre Stärke präsent zu machen, in einer angenehmen Atmosphäre. Methoden mitzugeben, sich zu äußern und zu schützen. Dies sollte wie der regelmäßige Besuch beim Frauenarzt jeder Frau möglich sein.
5. Was wünschst du dir?
Dass das Thema häusliche Gewalt und Stalking endlich sein Tabu verliert und ernst genommen wird in der Gesellschaft und Politik. Ausreichende finanzielle konstante Förderungen für Beratungsstellen, Frauenhäuser und Projekten. Mehr Rebelgirls 😉
Vielen Dank für den spannenden Einblick in deine Arbeit und der Frauenberatungsstelle. Ich wünsche dir weiterhin ganz viel Kraft und Durchhaltevermögen!
aline
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