Ich war am Wochenende bei der Sportjugendakademie 2018 im schönen Schierke im Harz. Angemeldet zur Akademie hatte ich mich, weil ich den thematischen Schwerpunkt: „Geschlechtliche Vielfalt“ spannend fand und die Workshops und Dialogforen vielversprechend klangen. Ich wußte aber so gar nicht was mich erwartet, da ich zuvor noch nie auf einer Veranstaltung der Sportjugend Sachsen Anhalt war.
Ein bisschen aufgeregt fuhr ich also am Donnerstag nach Schierke in den Harz. Wie gesagt, ich wußte nicht so richtig was mich erwartete und war gespannt wie ein Flitzebogen. Eins kann ich jetzt schon vorweg nehmen, es war eine durchaus gelungene Veranstaltung. Ich blicke zurück auf ein intensives und spannendes Wochenende mit viel Input, interessanten Menschen und tollen neuen Ideen.
Meine Learnings aus der Sportjugend-
akademie 2018
Der Sport ist ein Spiegelbild der Gesellschaft
Ein Learning aus der Sportjugendakademie ist für mich die Erkenntnis, das der Sport die Gesellschaft und die gesellschaftlichen Realitäten eins zu eins abbildet. Sport bzw. Sportvereine sind ein Spiegel der Gesellschaft. Genau aus diesem Grund ist es wichtig sich auch im Sport mit den Themen geschlechtliche Vielfalt, Diskriminierung und sexualisierter Gewalt auseinander zu setzen. Viele Erwachsene, Jugendliche und Kinder sind in Sportvereinen organisiert und verbringen viel Zeit in Sportvereinen. D.h. durch Weiterbildungsangebote oder die Thematisierung von z.B. Geschlechtlicher Vielfalt, Transgender oder Gewalt an Frauen kann ich für die Themen sensibilisieren und viele Menschen erreichen.
Bei der Sportjugendakademie wurden diese Themen u.a. in verschiedenen Workshops und Dialogforen aufgegriffen. In einem Workshop mit Dr. Heinz Jürgen Voß von der Hochschule Merseburg und Madlen Möller vom Projekt „Stark im Sport“ haben wir uns genau mit diesen Fragen beschäftigt. Wie kann es uns gelingen im Sportverband möglichst diskriminierungsfreie Räume zu schaffen und somit Ausschlüsse zu vermeiden? Auch wenn nicht alle Fragen geklärt wurden, gehe ich mit einem guten Gefühl nach Hause, weil ich weiß das die anwesenden Übungsleiter*innen und auch Lehrer*innen diese Themen mit in das Training und den Unterricht nehmen.
"Es geht um die kleinen Ventile."
Wenn gesellschaftliche Strukturen vorhanden sind, in denen Menschen ausgeschlossen werden, ist es auch im Sportverein wichtig kleine Ventile zu schaffen. D.h. ein Bewusstsein dafür zu entwickeln und sensibel zu sein.
Bewegung beeinflusst unser Wohlbefinden
Bewegung beeinflusst unser Wohlbefinden. Das ist ja erst einmal nichts Neues, aber dennoch ist es eins meiner Learnings von der Sportakademie. In einem mega genialen Workshop von Dr. Jörg Winkler durfte ich dieses erfahren. Der Workshop trug den Titel: „Kopplung von Phantasie und Bewegung“. Im Grunde ging es darum, wie durch Musik Bewegungen und auch schlussendlich das Wohlbefinden und die Psyche beeinflusst werden kann. Ich muss echt zugeben, ich habe schon lange nicht mehr so viel Freude auf einem Workshop gehabt.
Ganz praktisch durften wir als Seminargruppe erfahren, was Gefühle mit Bewegungen zu tun haben, wie sich diese in Bewegungen ausdrücken und wie sich durch Bewegung Gefühls- oder Erlebniszustände wieder spiegeln. Dieses Grundverständnis kann dann sowohl für die Arbeit mit Erwachsenen, als auch in der Arbeit mit Kindern eingesetzt werden, um z.B. Erzählanlässe zu schaffen oder um dem Ausdruck von Gefühlen Raum zu geben.
Eine Übung ist mir noch besonders in Erinnerung geblieben. Wir hatten alle bunte Tücher in den Händen und dazu lief die Musik von Ghostbusters. Die Aufgabe lautete: Bewegt euch zur Musik.
Was glaubst du, wie sahen unsere Bewegungen aus?
Waren wir eher traurig oder eher glücklich und fröhlich?
Hier findest du ein kurzes Video vom MDR zur Sportjugendakademie.
Das Gehirn braucht Bewegung
Ein weiterer toller Workshop trug den Titel „Brain and Body“.
Hier haben wir in Teams kleine Mathematikaufgaben, Bilderrätsel oder Wissensaufgaben versucht zu lösen und das ganze in Kombination mit Bewegungen. Zum Beispiel: Wir sind Seil gesprungen und haben dabei versucht Mathematikaufgaben zu lösen oder es wurden uns Bilderrätsel gestellt und diese mussten wir während eines kleinen Parcours erraten. Ich kann dir sagen, das ist gar nicht so leicht, wie es vielleicht klingt. Das spannende bei diesen Kombinationen ist die Verknüpfung, die im Gehirn stattfindet. So können sich neue Synapsen bilden und Prozesse angestoßen werden. Ein weiterer Vorteil ist natürlich der sportliche Aspekt dabei. Ich trainiere gleichzeitig meinen Körper und beuge somit den Zivilisationskrankheiten vor, bleibe aktiv und fit. Gerade in der Arbeit mit Kindern finde ich diese Herangehensweise sehr spannend. Auch in diesem Workshop habe ich viel Neues gelernt und tolle Ideen für meine eigenen WENDO Kurse mitgenommen.
Mein Fazit:
Es waren tolle vier Tage mit viel Input, viel Bewegung und netten Menschen. Ich werde auf jeden Fall die ein oder andere Veranstaltung der Sportjugend Sachsen Anhalt wieder besuchen.
DANKE an das gesamte Team! aline